Die Tradition der Handweberei in der Schweiz bewahren

Photo Credit: Handweberei Tassanda

Die Handweberei Tessanda in Val Müstair möchte den eidgenössisch anerkannten Handweberberuf zur Gewebegestalterin (EFZ) durch Quereinsteigerinnen ermöglichen und auch in der Zukunft sichern. Dies als Lösung für den bestehenden und künftig noch stärker akzentuierten Fachkräftemangel im abgelegenen Bergtal.

Die Handweberei Tessanda muss heute Massnahmen treffen, damit sie im strukturschwachen und stark von Abwanderung betroffenen Bergtal Val Müstair mit ihren knapp 1400 Einwohnenden ihren Nachwuchs an ausgebildeten und erfahrenen Handweberinnen mittel- und langfristig sichern kann. Klar ist, dass in zehn bis 15 Jahren die Mehrheit ihrer Weberinnen in Pension gehen wird.

Das Handweben wird in einer drei-jährigen, eidgenössisch anerkannten Berufslehre heute als «Gewebegestalterin EFZ», erlernt. Es bestehen nur noch fünf Betriebe schweizweit, die Lernende ausbilden. In der Schweiz beginnen pro Jahr kaum noch Schulabgängerinnen eine Handweber-Lehre. Deshalb zählt der Beruf zur Gewebegestalterin zu den Kleinstberufen wie die Geigenbauer, Schindelmacher oder Küfer.

Deshalb sollen bei Tessanda nun auch interessierte Quereinsteigerinnen aus der Region die Lehre gemäss Reglement von Bund und Kanton machen dürfen, um später dort als erfahrene Fachkräfte hoffentlich jahrelang zur Verfügung zu stehen.

Es ist bedauerlich, dass interessierte Frauen aus finanziellen Gründen das Angebot ausschlagen und Tessanda so Gefahr läuft, das nötige Fachwissen nicht im eigenen Haus ausbauen und weitergeben zu können.

Die DEAR Foundation-Solidarité Suisse unterstützt Tessanda bei der Lehre einer Quereinsteigerin und freut sich, die Handweber Tradition aktiv zu fördern.

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